Vita

Alexander Holt hat 2015 den M.A.-Abschluss in Germanic Languages an der Columbia University (New York, USA) erlangt.
2017 hat er mit der Promotion zum Thema Cold War Crossings: Writing on the Border in German and Polish Literature begonnen. Die Arbeit konzentriert sich auf grenzüberschreitende Erzählungen von Reisen und Flucht in den Werken von Jenny Erpenbeck, Zbigniew Herbert, Uwe Johnson und Olga Tokarczuk und untersucht, wie diese AutorInnen Grenzüberschreitungen als Akt politischer und ästhetischer Transgression beschreiben.
Holt arbeitet u.a. als Lehrbeauftragter und seit 2014 als Research Assistent an der Columbia University.
Zu seinen Forschungs- und Lehrinteressen gehören Literatur der Grenzgebiete, Migration und Vertreibung, kritische Rassenforschung sowie Film und neue Medien.

Über den Stipendienaufenthalt

Im August 2018 arbeitete ich drei Wochen in Wieck an einem Kapitel meiner Dissertation Cold War Crossings: Border Poetics in Postwar German and Polish Literature. Dabei habe ich mich einige Tage im Uwe Johnson-Archiv in Rostock mit den Materialien, Manuskripten und Typoskripten des Romans Das Dritte Buch über Achim beschäftigt.

Die Dissertation befasst sich mit der Darstellung des Kalten Krieges in der deutschsprachigen und polnischen Literatur der 1950er und 1960er Jahre. Mir geht es insbesondere um literarische Strategien, die die geopolitische Polarisierung zwischen Ost und West unterlaufen und infrage stellen. In meinem Johnson-Kapitel deute ich seine spezifischen Erzähltechniken als Versuch, die diskursive Verfestigung der Blockbildung ins Wanken zu bringen. Im Zentrum meiner Analyse steht der Roman Das dritte Buch über Achim, in dem die perspektivische Verschachtelung, die selbstreflexive und doch schöpferische Nutzung uneigentlicher Rede sowie die intertextuellen Bezüge dem Zweck dienen, die sprachlichen und kulturellen Festschreibungen beider Seiten aufzubrechen.