Lutz Seilers »Kruso« auf Japanisch

Drei Jahre hat Jisung Kim, einer der führenden Uwe Johnson-Forscher in Japan, an der Übersetzung von Lutz Seilers Kruso gearbeitet und am 24. Februar 2023, ausgerechnet Uwe Johnsons Todestag, erscheint der Roman auf Japanisch.

Mit diesem ambitionierten Übersetzungsvorhaben gewann Kim 2020 den Kakehashi-Literaturpreis, mit dem die Übersetzung herausragender deutschsprachiger Literatur in Japan gefördert wird. Dieser besondere Preis wird vom Goethe-Institut Tokyo sowie dem Chemiekonzern Merck verliehen und soll dazu beitragen, weitere literarische Brücken zwischen Japan und Deutschland zu schlagen und bereits vorhandene zu verstärken. Das japanische Wort Kakehashi, das dem Preis seinen Namen gab, bedeutet Grenzüberschreitung oder Brückenschlag.

Seilers Roman wurde 2014 u.a. mit dem Uwe Johnson-Preis ausgezeichnet und ist mittlerweile in 25 Sprachen übersetzt worden. Der japanische Kruso erscheint im renommierten Verlag Hakusuisha, der auch schon Werke von den deutschen Gegenwartsautorinnen und -autoren wie Terézia Mora, Saša Stanišić und Wilhelm Genazino verlegt hat.

Einen kleinen Einblick in die Herausforderungen, die mit der Übersetzung einen so sprachgewaltigen Romans wie Kruso einhergehen, lässt sich anhand des Interviews gewinnen, das Jisung Kim, der übrigens auch Mitglied der Uwe Johnson-Gesellschaft ist, und Lutz Seiler zu ihrem gemeinsamen Projekt gegeben haben:
Interview: Fremde Musik zu einem selbst erdachten Thema

Wir wünschen allen japanisch-sprechenden Literaturliebhabenden eine unterhaltsame Lektüre!